Philoktetes

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Sohn des Poias, der den letzten Wunsch des von gräßlichen Schmerzen gequälten Herakles* erfüllte und seinen Scheiterhaufen entzündete. Zum Dank dafür erhielt er den Bogen und die vergifteten Pfeile des Helden, die er seinem Sohn vererbte. Dieser zog mit den Griechen gegen Troja, wurde aber noch auf der Hinfahrt bei einem Jagdausflug von einer Schlange gebissen. Die Wunde eiterte und stank derart, daß Philoktet auf Betreiben des Odysseus* auf der Insel Lemnos ausgesetzt wurde. Dort vegetierte er zehn Jahre dahin, bis der Seher Helenos* den Griechen verkündete, ohne den Bogen des Herakles könne Troja nicht eingenommen werden. Odysseus* und Diomedes* bzw. Neoptolemos* holten daraufhin den Verbitterten mit List und Überredung zum Heer zurück, Machaon* heilte ihn, und Philoktetes griff ins Kampfgeschehen ein (Sophokles, Philoktetes). Die 409 v. Chr. uraufgeführte Tragödie des Sophokles arbeitete Heiner Müller 1968 zu einem Stück der Lüge und der Skrupellosigkeit um, in dessen Verlauf Neoptolemos schließlich den Helden umbringt.